Am Mittwoch, den 24.01.2024 konnten wir trotz Bahnstreik digital am Projekttreffen von „BIMPUT“ teilnehmen. Im Rahmen des Austausches wurden die bisherigen Ergebnisse des Projektes „BIMPUT“ vorgestellt und neue Erkenntnisse zur Einführung von Building Information Modeling (BIM) im Handwerk präsentiert.
Besonders beeindruckend waren die geschilderten Praxiserfahrungen der Baustellenbesuche bei den Projektpartnern
Bäcker Haustechnik GmbH & Co . KG,
Berge-Bau GmbH & Co.KG und
Büdenbender Dachtechnik GmbH
, die konkrete Anwendungsfälle für die Digitalisierung im Bauwesen aufzeigten. Unter anderem konnten die Mitarbeitenden von BIMPUT genau beobachten, wie das Verlegen einer Fußbodenheizung geplant und durchgeführt wird sowie bei der Verkabelung von Stromleitungen bei einem Hausbau.
Praxisnahe Lösungen erzielt „BIMPUT“ vor allem dadurch, dass die Handwerksbetriebe eng in den Forschungsprozess eingebunden werden. Die Herausforderungen bei der Einführung von BIM wurden in verschiedene Abstufungen von „lösbar“ bis „schwer zu überwinden“ unterteilt, was eine gezielte Herangehensweise für zukünftige Entwicklungen ermöglicht.
Beispielsweise sind „lösbare“ Herausforderungenb, dass Handwerker:innen oft nicht den Zugang zu BIM-Modellen haben und daher fehlen auch die nötigen Kompetenzen die BIM-Methode in ihren Unternehmen zu nutzen. In dieser Art von Herausforderungen stecken aber viele Potentiale, die bewältigt werden können. Als „schwer zu überwindende“ Herausforderungen konnte das Projekt fehlende Regelungen und die Frage, wer für die Leistung der Erstellung von BIM-Modellen bezahlt, identifiziert. Um diese Herausforderungen zu adressieren, bedarf es auf Lösungen auf politischer Ebene, die in der Projektlaufzeit nicht umsetzbar sind.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Integration von BIM in die Berufsbildung. Die Projektmitarbeitenden berichteten über den aktuellen Stand, dass BIM nicht in der beruflichen Ausbildung vermittelt wird. Die bisherige Zurückhaltung liegt daran, dass BIM kein Teil der Rahmenlehrpläne sind und aufgrund von fehlendem Einsatz von BIM in den Handwerksunternehmen wenig Bedarf besteht, dies in die Ausbildung zu integrieren. Daraus ergaben sich Synergien für zukünftige Treffen und gemeinsame Lösungsansätze im Projekt, um weitere Potentiale für den Einsatz von BIM zu finden.
Die Zusammenarbeit zwischen „HaMiZu“ und „BIMPUT“ wird intensiviert und es wurde der Wunsch geäußert, an einem Konzeptpapier mitzuarbeiten, das die Projektergebnisse der Förderlinie „Handwerk 4.0“ zusammenführt. Dieser Schritt soll dazu beitragen, die Erkenntnisse und Entwicklungen der einzelnen Projekte zu bündeln und einen ganzheitlichen Ansatz für die Digitalisierung im Handwerk zu schaffen.
Insgesamt spiegelt das Projekttreffen von BIMPUT wider, dass das Handwerk bereit ist, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und die digitale Zukunft am Bau aktiv mitzugestalten.